1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
Jüdische Lebenswege auf deutschen Bühnen
Ein bundesweiter Volksbühnen-Abend mit Musik und Texten aus jüdischer Feder
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Ein bundesweiter Volksbühnen-Abend mit Musik und Texten aus jüdischer Feder
Mit einem literarisch-musikalischen Abend erinnert der Bund Deutscher Volksbühnen anlässlich der Feierlichkeiten rund um „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ im Jahr 2021 an die enge Verbindung der deutschen Volksbühnenbewegung mit dem Engagement jüdischer Kulturschaffender. Gesine Cukrowski und Christian Brückner/Götz Otto (München) werden in diesem Bühnenprojekt den literarischen Part übernehmen. Das Jewish Chamber Orchestra München unter dem Dirigat von Daniel Grossmann, mit dem Solisten Wen-Sinn Yang am Cello, wird mit Werken von David Popper, Leone Sinigaglia, Robert Schumann, Leó Weiner und Mieczslaw Weinberg die musikalische Erzählebene gestalten.
Wissenschaftlich begleitet und betreut wird das Projekt von dem Kölner Medienwissenschaftler Prof. Dr. Peter W. Marx. Für die dramaturgische Umsetzung ist der Regisseur und künstlerische Leiter des Stuttgarter sagas.ensembles Martin Mühleis verantwortlich.
Diese Produktion ist das erste Gemeinschafts-Projekt des Bundes deutscher Volksbühnen e.V. und fällt vielerorts mit den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen lokaler Volksbühnen-Vereine zusammen. Diese gehen auf die Volksbühnen Bewegung, die 1890 in Berlin ihren Anfang nahm, zurück. Unter dem Motto „Kultur für alle“ sollte allen Gesellschaftsschichten der Zugang zu kultureller Bildung ermöglicht und ein Theater frei von Zensur und finanziellem Zwang geschaffen werden. Auch heute tragen die Volksbühnen in Deutschland als Kulturvermittler dazu bei, die Kulturlandschaft zu unterstützen.
Pressespiegel (Auswahl)
- Süddeutsche Zeitung, 12.11.2021 [Online]
- RBB Kultur, 12.11.2021 [Online]
- Kölner Stadtanzeiger, 9.11.2021 [Online]
- WDR 3 Mosaik, 9.11.2021 [Audio-Bericht]
- RPonline, Die Volksbühne startet durch, 5.11.2021 [Online]
- Neue Rhein Zeitung, Volksbühnen feiern jüdisches Leben und Schauspieler, 4.11.2021 [Online, Paywall]
Die Veranstaltungen
Hamburger Volksbühne e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
28.10.2021 19:30 Uhr
Elbphilharmonie, Hamburg
Volksbühne Chemnitz e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
30.10.2021, 20:00 Uhr
Markuskirche, Chemnitz
Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
31.10.2021, 18:00 Uhr
Liederhalle, Mozartsaal, Stuttgart
Freie Volksbühne Köln e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
08.11.2021, 19:30 Uhr
Schauspiel Köln, Depot 1, Köln
Volksbühne München e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
11.11.2021, 20:00 Uhr
Münchner Volkstheater, München
VolksBühne Kassel e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
12.11.2021, 19:30 Uhr
Staatstheater Kassel, Kassel
Volksbühne Bielefeld e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
13.11.2021, 18:00 Uhr
Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld
Düsseldorfer Volksbühne e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
14.11.2021, 11:00 Uhr
Düsseldorfer Schauspielhaus, Düsseldorf
Freie Volksbühne Berlin e.V.
„Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?“
15.11.2021, 20:00h
Schillertheater, Berlin
Ein Abend mit Texten und Musik jüdischer Autor:innen und und Komponist:innen
Die Geschichte des deutschsprachigen Theaters ist ohne den Einfluss bedeutender jüdischer Persönlichkeiten nicht zu denken. Viele der Akteure waren - ob als Autoren, Regisseure oder Intendanten - treibende Kräfte darin, die Bühnen für die breite Bevölkerung zu öffnen.
Mit der Verbürgerlichung des Theaters und dem Bau großer Bühnenhäuser zum Ende des 19. Jahrhunderts waren es vor allem Intellektuelle, die die Idee der kulturellen Bildung für die proletarischen Massen intensiv verfolgt haben und die Gründung einer landesweiten Volksbühnenbewegung initiierten.
So geht auch die Gründung der Freien Volksbühne in Berlin im Jahr 1890 auf die ein Jahr vorher erfolgte Gründung einer Freien Bühne zurück, in der von den zehn Gründungsmitgliedern allein acht jüdischer Abstammung waren.
Bei jüdischen Kreativen jener Zeit war diese kulturpolitische Aktivität jedoch nicht mit einem spezifischen und bewusst gelebten „Jüdisch-Sein“ verbunden, vielleicht sogar das Gegenteil, denn vielfach wurde von jenen Machern zum Beispiel durch Namensänderung oder andere Assimilierungsmaßnahmen der jüdisch-kulturelle Hintergrund gegenüber der breiten Bevölkerung zu verstecken versucht.
An einem besonderen kulturellen Abend wollen wir nun nachspüren, wer die prägenden Köpfe der Idee der kulturellen Teilhabe am Theaterleben gewesen sind und worin deren aufklärerisches Profil bestanden hat. Wir wollen die Arbeit und Wirkung dieser intellektuellen Akteure wieder sichtbar machen und die Bedeutung und Wirkung ihres Schaffens bis heute betrachten.